Über mich

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Als Kind war ich Experte für Brötchen

Am 12. Januar 1965 bin ich in Erfurt geboren. Mein Opa brachte von den Reisen in seine alte Heimat Riga, oft einen Samowar mit. Das führte dazu, dass ich im Alter von 3 Jahren vor dem Sandmännchen problemlos sechs Tassen schwarzen Tee grusinische Mischung trinken konnte.

Mit großen Augen saß ich vor dem Fernseher und wartete um 23:05, den Hexer oder ähnliche Krimis von Edgar Wallace im TV schauen zu dürfen. Meine Oma sagte zu meinem Opa, dass das noch nichts für mich wäre und ich lieber lesen lernen sollte. Nach einiger Zeit benutzte ich das Sofa als Trampolin, um an das Bücherregal zu kommen.

Eines der ersten Bücher war ETA Hoffmanns "Der Sandmann". Leider erfüllte die Lektüre nicht meine Erwartungen, weil ich nicht technikinteressiert war und mich fürs Auseinanderschrauben von Automaten nicht begeisterte.

In diesem Alter bemerkte ich erstmals mein Interesse für die darstellenden Künste und die Musik.

Nachdem ich die silbernen Kerzenleuchter vom Klavier meiner Oma entfernt hatte, machte ich mich daran, die elfenbeinfarbenen Tastenbeläge des Klaviers von den restlichen Bestandteilen des Klaviers zu trennen.

Ich musste feststellen, dass die Klaviertasten schon den selben Farbton hatten wie meine Zähne, was wohl dem häufigen Teekonsum geschuldet war. Wenn ich meine Milchzähne zeigte, wurde ich mit den gelben Heizkörpern hinter mir eins. Meine Tarnung wurde später obsolet, weil mein Opa am Abend zwei Schachteln Zigaretten rauchte und das Wohnzimmer in eine blaue Wolke hüllte, in der ich sowieso nur schwer zu entdecken war.

Schon in diesem zarten Alter erwachte in mir der Wunsch, Pilot werden zu wollen. Es konnte nur von Vorteil sein zu lernen, sich in einem Raum, der nicht die Mindestsicht-Bedingungen erfüllte, zurechtzufinden.

Später zogen meine Eltern nach Weimar und ich (musste) mit. Leider fiel mir die Umgewöhnung hinsichtlich der Anpassung meiner Einschlaf- und Aufwach-Zeiten etwas schwer: Ich musste täglich im Kindergarten kämpfen, nicht direkt nach dem Frühstück, noch während sich das Trauma vom frühkindlichen Topfzwang in mir manifestierte, schlafend vom Topf zu fallen.

Kurz vor Beginn der Schulzeit wurde die Tarnfarbe meiner Zähne überflüssig. Ich verschwand an einem Nachmittag in den Goethe-Park und holte mir Sand vom Ufer der Ilm und reinigte damit meine Zähne. Anschließend stellte ich die Grundversorgung meiner flüssigen Nahrung auf Kola um, welche ich bis heute beibehalten habe. In Kombination mit einer ausgewogenen pflanzlichen Ernährung mit mediterranen Einflüssen ( Käsebrötchen oder Seelachs-Brötchen von Nordsee), war ich nun in der Lage, auch höchsten geistigen Herausforderungen gerecht zu werden.

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Die Sommer meiner Schulferien durfte ich an der Ostsee in einem Haus hinter dem Gespensterwald im Ostseebad Nienhagen verbringen. Als Experte für Brötchen aller Art wurde ich regelmäßig damit beauftragt, die Frühstücksversorgung im Haus sicher zu stellen. Auf dem Rückweg durch den Wald träumte ich die Geschichten meiner Tante nach, die mir von Gespenstern erzählte.

Das war das erste Mal, dass ich mit Fake News konfrontiert wurde. Getreu dem Motto “In jeder Lüge steckt auch ein Funken Wahrheit” versuchte ich Gleiches mit Gleichem zu vergelten und erzählte meiner Tante von den toten Wildschweinen, über die ich im Wald stolperte und von dem Jäger, den ich traf und der mir erzählte, dass alle Schweine in dem Wald Tollwut hätten und wenn er mich nochmal hier im Wald sieht, er mich auch erschießen müsste, genauso wie die Wildschweine.

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Das ist ja eine Unverschämtheit, kleinen Kindern solch eine Angst zu machen, befand meine Tante über den Jäger. Den Zuckerkuchen hat er dem kleinen Frank auch abgenommen, wegen der Tollwut-Gefahr. Derweil ging ich auf den Dachboden und verteilte den Zuckerkuchen an drei kleine Katzenbabys, die - wie ich im folgenden Jahr erfuhr - kurze Zeit später an Karies erkrankten.


Pilot wurde ich aus Zufall

Der Schulzeit folgte eine Ausbildung bei der Thüringer Allgemeinen Zeitung. Leider sagte mir längerer Aufenthalt in geschlossenen Räumen nicht sonderlich zu und ich sehnte mich 11 Monate im Jahr nach vier Wochen Urlaub.

Ich arbeitete als Fotograf im Freien und kam Stück für Stück dem Himmel näher. Bei einem Fotoflug fragte mich der Pilot, ob ich eine Runde probieren möchte, den Hubschrauber zu fliegen. Ein paar Monate später verkaufte ich meine Nikon und bezahlte die ersten Flugstunden davon.

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Einige Zeit später fand ich mich zur Verkehrsluftfahrzeugführer-Prüfung in Braunschweig ein.

Die Prüfung dauerte drei Tage und am zweiten Tag stürzten alle Computer ab. Dann erhielt ich zu meiner größten Überraschung und völlig unerwartet meine Pilotenlizenz. Jetzt wurde aus Spaß Ernst.

Mit der Lizenz nun Flugzeuge ohne Gewichtsbegrenzung fliegen zu dürfen, suchte ich mir einen Job. Mein erster Kapitän sagte zu mir: “Da, wo du jetzt sitzt, lag gestern noch meine Mütze.”

Er hatte eine Menge drauf und konnte einen Jumbo- Jet auf einem Flugzeugträger landen. An jedem Flughafen, den wir zusammen anflogen, wartete stets eine Traube von kleinen Kindern am Eingang des Terminals und rief: “Papa, Papa!”

Nachdem ich Flugzeuge so landen konnte, ohne das danach wesentliche Teile davon ausgewechselt werden mussten, fühlte ich mich in der Lage den Platz des Kapitäns einzunehmen.


Schreiben liegt mir als Pilot im Blut

Meine kreative Art beim Ausfüllen des technischen Logbuches nach dem Flug sorgte dafür, dass die restlichen Piloten für gewöhnlich den Rest der Woche frei hatten und die Werkstatt stundenlange Telefonate mit dem Hersteller der Flugzeuge führen musste.

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Schreiben kann ich überall, natürlich auch in der Nähe von Weimar an meiner Heimatbasis. Wenn der regenreiche Monsun in Thüringen nachlässt und durch die heißen Passatwinde abgelöst wird, die über den Thüringer Wald wehen, beginnt der Sommer in Weimar.

Das ist so ungefähr vom 15. Juli bis zum 30. Juli eines jeden Jahres. Das ist die einzige Zeit, in der ich die Winterreifen meines Pumas auf Sommerreifen wechsle, weil ich diesbezüglich etwas ängstlich bin.

Nun wollte ich dieses Jahr die Winterreifen etwas früher wechseln und bin spontan zu Autoteile Munger gefahren. “Termin ohne Voranmeldung.” Ich stand sechs Stunden im Dauerregen vor einem geschlossenen Rolltor und schlug mit beiden Fäusten gegen das Tor. Ich wartete auf meinen Puma. Derweil standen im Verkaufsraum hunderte Kunden und kauften Alufelgen, Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken im Set. Was für eine Welt. Auch Munger muss Prioritäten setzen, wurde mir klar.

Nächstes Jahr werde ich mir ein anderes Auto zulegen, eins mit Winterreifen. Zu Munger fahre ich nicht nochmal. Den Puma nehme ich jetzt nur noch im Sommer. Meine Frau sagt, das wäre ein Jaguar und kein Puma, aber das ist mir egal. Das ist auch nur eine Katze.

Hier geht es übrigens zu meinen Büchern.